Zentralnervöse Effekte durch Absinth-Schnaps – Mythos oder Wirklichkeit

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Apotheker Jens Bielenberg | Praxis Magazin 6 / 2015

Produktbeschreibung

Die Entzauberung eines Mythos

Vincent van Gogh, Ernest Hemingway und der Poet Ernest Dawson sind wohl die populärsten Absinth-Anwender, die die anregende Wirkung der Droge schätzten und deren dramatischer seelischer Zerfall unter anderem auf den Absinthismus zurückgeführt wird. Der Missbrauch (Absinthismus) des Absinth-Schnaps führte zum Verbot der Spirituose in vielen europäischen Ländern. Inzwischen sind zahlreiche Theorien diskutiert worden hinsichtlich der zentralen Effekte des Thujons. Thujon ist Bestandteil ätherischer Öle zahlreicher Pflanzen, von denen Absinth (Artemisia absinthum), Beifuß (Artemisia vulgaris), Salbei (Salvia officinalis), Rainfarn (Tanacetum vulgare) und der Lebensbaum (Thuja occidentale) die bekanntesten sind. Es mehren sich jedoch kritische Stimmen, die den Thujon-Gehalt im Schnaps als nicht ausreichend ansehen, um zentralnervöse Effekte auszulösen. Vielmehr wird dem Alkohol der destruktive Effekt auf die Persönlichkeit zugeordnet und im Mythos „Absinthismus“ eher ein Marketingtrick gesehen.